Das Bergische Mehlkontor Gottschalks Mühle

Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Gottschalks Mühle
liegt – städtebaulich in exponierter Lage – unmittelbar am Rand
der Hildener Innenstadt.

Als wir die Mühle im Jahr 2005 zum ersten Mal betraten, schien
es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Obwohl der Mühlenbetrieb
bereits im Jahr 1995 eingestellt wurde, befanden sich die
Einbauten und Maschinen in einem guten Zustand; so etwa
die Elevatoren, der Paternoster, die Rutschen, Waagen, Walzstühle,
Getreidereiniger und vieles mehr.

Die Gebäudesubstanz selber befand sich allerdings, aufgrund des
langen Leerstands, in einem sehr schlechten Zustand und machte
umfangreiche Maßnahmen erforderlich. Bei der anstehenden
Revitalisierung war ein wesentliches Ziel, möglichst viel der
historischen Substanz zu erhalten.

Dabei ging es jedoch nicht um eine historisierende Rekonstruktion,
vielmehr sollte „das Alte“, als Zeitspuren, in einen neuen Kontext
gestellt werden. So wurden z.B. die, vom jahrzehntelangen Betrieb
ausgeschliffenen Hölzer der Kornrutschen auseinandergebaut,
um dieses Holz für die Füllung der neuen Eingangstür zu
verwenden.

Oder auch die rostenden Kornsiebe, die nun als Absturzsicherungen
dienen. Das Ensemble Gottschalks Mühle, welche urkundlich
erstmals 1347 erwähnt wurde, gliedert sich in mehrere Häuser.

Den östlich gelegenen Wohnhäusern mit insgesamt fünf Einheiten,
dem schiefergedecktem Mittelteil mit Büro- und Gewerbeflächen,
dem westlich gelegenen Silo als neuer Veranstaltungsraum sowie
dem sog. „Kubus“ mit weiteren Büroflächen.

Neben dem neuen Aufbau mit der markanten Holzlamellen-
Fassade, ist der Treppenturm die einzige neue bauliche
Ergänzung. Die Mühle verfügte über keine richtige
Erschließung, die eine sinnvolle Aufteilung der Geschosse
ermöglichte. Aus diesem Grund wurde zwischen den
Wohnhäusern und Mittelteil ein neues Treppenhaus
mit Aufzug und barrierefreier Erschließung eingebaut.

FAKTEN

Revitalisierung der denkmalgeschützten Gottschalks Mühle in Hilden
Fertigstellung: 2014
BGF: ca. 2.860 qm
Bauherr: Friedrich Schmidt GmbH & Co.KG

AUSZEICHNUNGEN

Auszeichnung guter Bauten des
Bund Deutscher Architekten (BDA) 2014,
Auszeichnung

Rheinischer Preis für Denkmalpflege des Landes NRW 2012, Anerkennung

Deutscher Fassadenpreis 2012, Finalist

MEDIEN

Cube-Magazin
„Vom Mehlkontor zum Erlebnisort“