Der Lichttunnel

Der Tunnel, der die Reisenden zu den Bahnsteigen führt, befand sich in einem schlechten Zustand. Er war zudem nur unzureichend beleuchtet und wurde als Angstraum wahrgenommen. Gleichzeitig hat die Unterführung aber eine wichtige Bedeutung für Hilden, da dies der erste Kontakt der Bahnreisenden mit der Stadt ist.

Um die Länge und Monotonie der Anlage zu unterbrechen wurden die Wände in farbige Sequenzen unterteilt, die als artifizielle Landschaft Naturthemen interpretieren, so z.B. gelbe Rapsfelder oder grüne Wiesen. Unterstützt wird dieses Erscheinungsbild durch die, hinter den semitransparenten Gläsern angeordneten, Baumstämmen aus dunkelbraunen Kunststoffplatten, die wie ein Filter vor der Landschaft stehen.

Die ebenfalls hinter den Glaselementen angeordneten RGB-Lichtleisten erzeugen eine akzentuierte, farblich wechselnde Ausleuchtung des Lichttunnels und lassen Zonen unterschiedlicher Wichtigkeit und Helligkeit entstehen. Um die Reisenden adäquat zu empfangen erhielt der Boden einen neuen Asphaltbelag – Der rote Teppich.

FAKTEN

Neugestaltung des Lichttunnels im Rahmen des Gesamtprojektes
„Stadteingang Bahnhof Hilden“
Fertigstellung der Sanierung: 2009
BGF: ca. 185 qm
Bauherr: Grundstücksgesellschaft
Stadtwerke Hilden mbH

MEDIEN

TV-Reportage WDR-Fernsehen
„In neuem Glanz“

Jurybegründung zur „Auszeichnung vorbildlicher
Bauten in NRW“ auf aknw.de

Jurybegründung zur „Auszeichnung guter Bauten“
des BDA auf bda-nrw.de

Der Bahnhof ist auch auf Baukunst NRW:
baukunst-nrw.de

AUSZEICHNUNGEN

Auszeichnung vorbildlicher Bauten des Landes Nordrhein-Westfalen 2010

Auszeichnung guter Bauten des Bund deutscher Architekten (BDA) 2010

Nominierung für den Architekturpreis Nordrhein-Westfalen des BDA 2011

Nominierung für denHeinze Architekten Award 2011

AUS DER PREISGERICHTSBEURTEILUNG

Das Projekt umfasst neben Umbau und Sanierung des historischen Bahnhofsgebäudes auch die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes und die Lichtgestaltung des Gleistunnels, nach jahrelangem Leerstand und schweren Verfall. Das Engagement des Bauherrn, gepaart mit dem Können des Architekten, führen zum sehr qualitätsollen gebauten Ergebnis.

Das Gebäude zeichnet sich durch die sensible Einfügung zeitgemäßer Aus- und Umbaulösungen im Zusammenspiel mit der originalen Bausubstanz aus. Die zentraleEmpfangshalle empfängt den Reisenden und Besucher mit außergewöhnlich hochwertiger Atmosphäre. Die Wand- und Deckenflächen bilden mit ihren Messing- und Kupferbekleidungen ein Portal, dessen streifenförmige Gliederung die Zeitbalken der wechselvollen Geschichte das Bahnhofs versinnbildlichen.

Die Lichtinszenierung der verglasten Wände des gleiserschließenden Tunnels mit wechselnden Farbstimmungen ist wirkungsvoll und dezent zugleich. In der Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes finden die hochbaulichen Qualitäten ihre Entsprechung. Auch hier werden Materialien und Licht richtig und angemessen eingesetzt.

Durch die herausragende Qualität der Architektur geht von diesem Projekt eine wichtige Vorbildwirkung aus. Hilden hat mit mit seinem neuen alten Bahnhof einen wichtigen Stadtbaustein zurückgewonnen und präsentiert sich hochwertig und selbstbewusst gegenüber Reisenden und Besuchern der Stadt.