Das Silo in der
Gottschalksmühle

Die Bausubstanz befand sich vor dem Umbau in einem sehr schlechten Zustand, so dass umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich waren. Zur Gebäudeaussteifung wurde eine offene Galerieebene sowie ein neuer Dachstuhl eingebaut.

Der alte, für die neue Nutzung nicht mehr tragfähige Dachstuhlwurde jedoch im Raum belassen und ist heute noch sichtbar.Die Backsteinwände wurden lediglich gereinigt und teilweise nachverfugt, so dass alle Zeitspuren der ehemaligen Nutzung ablesbar bleiben.

Bei der eingebauten Originaltreppe aus dem Mühlengebäude bediente man sich eines alten Tricks der Müller. Sie wurde falsch herum eingebaut, so dass die ausgetretenen Stufen nun hinten liegen und man vorne eine „neue“ Treppe mit geraden Stufen hat, die sich jetzt wieder bequem gehen lassen.

FAKTEN

Raumkonzeption innerhalb der
denkmalgeschützten Gottschalks Mühle
Fertigstellung: 2014
BGF: ca. 245 qm
Bauherr: Friedrich Schmidt GmbH & Co.KG

MEDIEN

Cube-Magazin 01/2013
„Vom Mehlkontor zum Erlebnisort“

AUSZEICHNUNGEN

Auszeichnung guter Bauten des
Bund Deutscher Architekten (BDA) 2014,
Auszeichnung

Architekturpreis Nordrhein-Westfalen des
Bund Deutscher Architekten (BDA) 2015,
Nominierung

Rheinischer Preis für Denkmalpflege des Landes NRW 2012, Anerkennung

Deutscher Fassadenpreis 2012, Finalist

AUS DER PREISGERICHTSBEURTEILUNG

Sensibilität ist wohl das richtige Stichwort, wenn es um die Beschreibung der Herangehensweise beim Umbau der alten Mühle in Hilden geht. Auf Spurensuche gehen im denkmalgeschützten verschachtelten Gemäuer war erster Teil der Aufgabe.

Was dabei zu Tage gefördert wurde, ist auf jeden -Fall sehenswert. Erhalt konstruktiver Details, Integration funktionaler Eirichtungen wie der gr0ßen Rutsche, die im schwarz schimmernden Fußboden zu versinken scheint, aber auch Spuren von Gebrauch, von Verschleiß von Vergangenheit bleiben sichtbar, werden gepflegt, werden in Blickpunkte verwandelt.

Wer so mit Architektur umgeht, auch wenn sie auf den ersten Blick vergammelt und baufällig aussieht, versteht sein Handwerk. Wer dann auch in der Ergänzung und in den Anbauten das Spiel der Proportionen beherrscht und neue Akzente setzt, ohne den Bestand an die Seite zu drängen, hat allemal eine Auszeichnung verdient.