AUFBRUCH INS BESTEHENDE

Das Material der Zukunft heißt Bestand und das nachhaltigste Gebäude ist jenes, dass stehenbleibt. Gemäß dieses Leitsatzes planen wir derzeit die Ortskernsanierung im rheinland-pfälzischen Mülheim-Kärlich, welches unmittelbar neben Koblenz liegt.

Das Rathaus wird barrierefrei und rollstuhlgerecht saniert, die direkt angrenzende gotische Kapelle wird komplett umgestaltet. Die neue Nutzung sieht vor, dass in dem ehemaligen Gotteshaus Veranstaltungen wie Konferenzen, Feste, Hochzeiten oder auch Bürgerfeste durchgeführt werden können, was zu einer Belebung des Stadtraums führen wird.

Der Gedanke, sich intensiv mit dem Gebäudebestand auseinanderzusetzen, zeigt sich insbesondere an der ehemaligen Gaststätte „Zur Sonne“, ein leerstehendes Bestandsgebäude an der zentralen Kapellenstraße. Dieses Haus ist zwar (noch nicht) außerordentlich schön, ist aber durch die dort lange etablierte Gastronomie fest im kollektiven Gedächtnis der Mülheim-Kärlicher verankert und stellt daher einen kollektiven Wert dar.

Es geht also nicht nur um die Weiternutzung der gebundenen Grauen Energie, sondern um die emotionale und architektonische Energie, die heute auch gerne als Goldene Energie bezeichnet wird. Die Weiternutzung der emotionalen Energie ist deshalb so wichtig, weil diese für Identifikation der Menschen mit ihrem Umfeld und ihrer Stadt sorgt und damit dem so wichtigen Heimatgefühl.

Aufbruch ins Bestehende, haben wir als Titel gewählt. Damit soll verdeutlicht werden, dass das Alte durch eine neue Nutzung in unsere aktuelle Zeit transformiert und zukunftsfähig gemacht wird. Im Obergeschoss der „Sonne“ werden der neue Ratssaal und Vereinsräume eingerichtet, im Erdgeschoss eine Seniorenbegegnungsstätte – selbstverständlich barrierefrei.

Die Fertigstellung des anspruchsvollen Projekts ist für Mitte 2027 vorgesehen.